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Appetitlosigkeit im Alter? So gewinnen Sie ihn zurück!

Lesezeit: 4 Minuten

Es ist ein ganz natürlicher Vorgang, dass sich im Alter der Körper verändert. Die Veränderungen fallen individuell sehr unterschiedlich aus. Lebensbedingungen, Schicksalsschläge, Ernährungsgewohnheiten, erbliche Veranlagungen und vieles mehr haben Einfluss auf den Alterungsprozess. Ausgewogen und abwechslungsreich zu essen und Bewegung, haben Einfluss auf unsere Gesundheit, unsere Leistungsfähigkeit, unser Wohlbefinden und regen unseren Appetit an.

Im Folgenden können Sie lesen, welche körperlichen Veränderungen im Alter auf uns zukommen können und, auf welche Weise der Appetit davon betroffen ist.

 

Älterer Mann sitzt appetitlos beim Essen

Inhaltsverzeichnis

Weshalb kann es zu Appetitverlust kommen?

Im Alter wird häufig ein Nachlassen des Geruchs- und Geschmackssinns beobachtet, genauso wie eine vermehrte Medikamenteneinnahme. Die Medikamente können negativen Einfluss auf das Geschmacksempfinden haben, aber auch die Speichelbildung reduzieren. Folglich kann es zu einer Verringerung des Appetits und einer einseitigen Ernährung kommen. Auch die Bildung von Verdauungsenzymen kann sich verringern. Teilweise fühlen SeniorInnen sich nach den Mahlzeiten unangenehm voll oder haben eventuelle Unverträglichkeiten . Es gibt viele Gründe, warum die Freude am Essen schwinden, es also zu einem Appetitverlust kommen kann.

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung  ist in jeder Lebensphase wichtig. Wenn wir älter werden, benötigt unser Körper zum Teil andere Nährstoffmengen. Wir haben recherchiert, wie wir uns die Freude am Essen zurückholen und den Appetit positiv beeinflussen können.

Tipps, wie kann der Appetit angeregt werden?

Gründe für Appetitlosigkeit bei älteren Menschen können vielfältig sein. Als Folge davon kommt es oft zu einer geringeren Nahrungsaufnahme und einem Gewichtsverlust, hinter dem oft eine Mangelernährung steckt.

Lesen Sie hier allgemeine Tipps, die helfen können, den Appetit anzuregen:

  • Die Mahlzeiten nicht zu groß wählen und über den Tag verteilen. Es können beispielsweise 5-7 Mahlzeiten sein, die teilweise auch spät abends oder nachts eingenommen werden.
  • Der bloße Anblick großer Mahlzeiten kann ein Sättigungsgefühl hervorrufen.
  • Mahlzeiten sollten appetitlich angerichtet sein, denn das Auge isst immer mit.
  • Fertige Snacks auf Vorrat kaufen, damit sie unterwegs oder auch zuhause griffbereit genutzt werden können.
  • Vor und während der Mahlzeiten nicht zu viel trinken, das reduziert den Appetit.
  • Appetitanregende Getränke ca. 30 Minuten vor der Mahlzeit trinken, z. B. Tonic Water, Giner Ale, Tees (Ingwer, Pfefferminze, Salbei, Bitterklee, Melisse,...), Obst und Tomatensaft, Amara Pascoe® oder Pepsinwein
  • Appetitanregende Gemüsesorten sind z. B.: Radieschen, Chicorée, Ruccola, Endivie, Sauergemüse (z. B. Mix Pickles)
  • Kräuter nutzen, um Gerichte zu verfeinern, z. B. Schnittlauch, Basilikum, Rosmarin, Kresse, Zimt, Chilli, Knoblauch, Zwiebeln, Senf, Pfeffer
  • Starke Essensgerüche vermeiden und gut lüften.
  • In Gesellschaft essen fördert den Appetit.
  • Zeit und Ort der Mahlzeitenaufnahme variieren.
  • Ein Spaziergang an der frischen Luft wirkt appetitanregend und verschafft zusätzlich Bewegung.

Fit bleiben im Alltag

Regelmäßige Bewegung hält uns fit und vital. Und nicht nur das: Sie wirkt sich auch positiv auf unseren Appetit aus. Für den Anfang bieten sich vor allem Gymnastikübungen  an. Sie sind eine sanfte und effektive Möglichkeit für ein Training zuhause. Hier finden Sie einen Übungsplan für Einsteiger!

Die Sonne scheint? Nutzen Sie doch das gute Wetter, um spazieren zu gehen. Die frische Luft sorgt für gute Laune, und Sie tun etwas für Ihre Vitamin D-Bildung im Körper. Vitamin D trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei.

Ältere Frau blickt sorgenvoll zum Betrachter

Machen Sie den Selbsttest

Eine Mangelernährung kann sich innerhalb weniger Wochen und Monate entwickeln und führt zu einer zu geringen Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen. Mit einem sogenannten Screening kann eine Mangelernährung erfasst werden. Es stehen verschiedene Tools zur Verfügung. Für den Bereich im ambulanten Bereich wird oft der MUST-Score angewendet.

Eine Grafik, die das Screening auf Mangelernährung im ambulanten Bereich verdeutlicht

Sie haben das Gefühl, dass sich bei Ihnen oder einem Angehörigen ein Mangel eingeschlichen haben könnte? Wir haben für Sie einen kleinen Selbsttest erstellt, der ganz allgemein Hinweise auf eine unzureichende Nährstoffversorgung geben kann:

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    Kleidung, Ringe, Schmuck, Zahnersatz sitzen lockerer als gewöhnlich.

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    Der Gürtel kann enger geschnallt werden?

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    Normale Aufgaben können nur reduziert ausgeführt werden.

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    Reduzierte körperliche Leistung – z.B. nicht so weit oder schnell wie sonst laufen zu können.

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    Veränderte Stimmung.

Falls Sie eine oder mehrere Antworten mit „Ja“ beantwortet hat, empfehlen wir einen ärztlichen Rat einzuholen, um die genaue Ursache zu ermitteln.

Mit Unterstützung zu mehr Lebensqualität!

Appetitlosigkeit im Alter kann zahlreiche Ursachen haben. Eine ausgewogene Ernährung ist jedoch wichtig für unser inneres und äußeres Wohlbefinden und unsere Lebensqualität.

Eingespielte Koch- und Essroutinen zu verändern, ist gar nicht so einfach. Mahlzeiten-Dienste können Sie dabei unterstützen. Viele Anbieter beschäftigen Ernährungsexperten. Diese helfen Ihnen dabei, einen individuellen Speiseplan zusammenzustellen, der auf ihre Bedürfnisse und die Ursachen Ihrer Appetitlosigkeit abgestimmt ist. Dabei kann Ihr Lieblingsgericht genauso berücksichtigt werden, wie eine passende Nährstoffverteilung.

Menschen, die überlegen einen Mahlzeitendienst in Anspruch zu nehmen, haben teilweise die Sorge, weniger flexibel zu sein. Dafür haben viele Anbieter eine passende Lösung und ein offenes Ohr.

Sind Sie zum Beispiel häufig terminlich eingebunden und haben keine bestimmte Uhrzeit, an der Sie zu Mittag essen? Dann können Tiefkühl-Gerichte die richtige Lösung sein. Viele Anbieter können sogar eine Variation aus Tiefkühlkost und warmen Mahlzeiten liefern. So wissen Sie sich in jeder Situation bestens versorgt.

Besonders vorteilhaft: Sie möchten lediglich an ein paar Tagen in der Woche beliefert werden? Oder die Angebote erst über einen bestimmten Zeitraum testen? Viele Essen auf Rädern-Anbieter  ermöglichen eine flexible und vertragsfreie Lieferung. Auch Probierphasen sind meist möglich. So lässt sich unkompliziert herausfinden, welche Angebote am besten zu Ihnen passen, um die Appetitlosigkeit zu bekämpfen!

Ein Versuch lohnt sich!

Quellen:
Barmherzige Brüder, Klinikum St. Elisabeth Straubingen, (19.7.24) https://www.klinikum-straubing.de/fileadmin/Barmherzige_Straubing/1_Patienten_Besucher/Ganzheitliche_
Unterstuetzung/Integrative_Onkologie/.pdf [19.7.24].

NutritionDay worldwide (o.J.) [online]: https://www.nutritionday.org/de/patientinnen-.angehoerige/patientinnen-.angehoerige/wie-erkennt-man-mangelernaehrung/index.html [19.7.24].

Höfler/Sprengart (2018): Praktische Diätetik – Grundlagen, Ziele und Umsetzung der Ernährungstherapie, Stuttgart, WVG, S. 473 ff.

Artikel vom 30.11.2023